Dienstag, 13. Dezember 2016

ME MYSELF & I ABC



 
ME MYSELF & I

A B C  und  1  2  3


A

 

Brief  an eine junge Frau der next generation

 

liebe  C O C O,

 

DU fragst, was ich zur Zeit mache.

Hier meine Antwort, so kurz es geht.

Ich sammle  B L O G S,
day by day-posts, die ich zuvor nicht rausgelassen, sondern im stillen Kämmerlein habe schlummern lassen. Während draussen die Geldgeschichte tobt und andere AutorINNEN sich Marktanteile sichern, habe ich auf ihre Stunde gewartet und die schlägt /// jetzt.

Wovon handeln die B L O G S,
was posten sie wem?

Sie handeln von einer ersten Person: mir.

Das kann jede/r.

Aber sie handeln von einer ersten Person, mir, so, daß sie auch von der zweiten Person DIR handeln. In der Weise, daß der/die andere sich darin wieder erkennt.

Das ist schon schwerer, aber nicht schwer.

DU kannst sie NACHRICHTEN AUS DEM ICH, nennen.

Ich ziehe das Wort Lachrichten vor, weil entweder andere oder ich selber darüber lachen, was für Eselsohren ich manchmal habe, die tumbe Tör/IN.

Wie ich immer wieder in eigene Gruben falle, die beim Leser/der Leserin dann vielleicht zu Grübchen werden. Das heißt: sie handeln von Misses g. und deren Missgeschicken, den kleinen Sorgen des Alltags von Montag bis Freitag, der längst kein ALLtag oder Tag des Alls mehr ist, wie kosmisch er sich auch immer gebärdet.

Was steckt dahinter, was verbirgt sich hinter den posts?

Ein bestimmtes Ziel, das ich mir bereits vor Jahren gesetzt habe:
der Wunsch,  eine  g l ä s e r n e   F r a u
zu werden, transparent, ja geradezu transpa-apparent, gleich in der Transparenz aufscheinend, und das heißt vollkommen durchsichtig.

DU kennst meine Blickboxen. Ausdruck einer Vorliebe für transparente Plastik. Dafür mußte ich mir selbst auf die Schliche kommen, das braucht Schreibzeit, die sich für den Leser/die Leserin auf Lesezeit verkürzt.

Wie ich die B L O G S nenne? Meine posts heissen:
Nachrichten aus dem ich.
Neue Formel: mit dem Leser auf DU, das hat es schon gegeben.

Mit der Leserin auf ‚ich’ nicht.

Die Blick-Boxen sind Umschläge. Sie enthalten alles Mögliche von poetisch bis politisch, von banal bis radikal. Oft habe ich spätere Romane und Theaterstücke so begonnen. Viele Einträge sind in sich selbst Gedicht. Es gibt aber auch Liebesbriefe und kleine Lehrveranstaltungen, besonders für die Kurse in der Sommerakademie auf Zakynthos.

Zeitweise laufe ich in den B L O G S für H.&M. oder Lidl auch Reklame. Dann sind die Beiträge Verbraucherjournalismus.

Oft klebe ich alles Mögliche ein, aber damit ist es heraus: meine  B L O G S  sind nicht digital, sondern analog und bestehen zu 100% aus Handschriften.

Oh der Graus! 

Handschriften, Manuskripten, Doppelgraus!!

und sie nennen sich auch noch ‚trésors’, Schätze, trésors de la manuscriterie ginka steinwachs, und liegen ::::: jetzt kommts ::::: seit dem 5ten Dezember 2014 zum Teil auch bereits im ARCHIV DER AKADEMIE DER KÜNSTE ZU BERLIN, wo sie entsprechend behandelt und von Fachkräften um Sabine Wolf mit allem Notwendigen: Inventarnummer, Stempel, Schuber, Aufkleber versorgt werden.

Was nun aber auf u-n-s zukommt, das ist ihre  E X P O.

Und da kann ich DEINEN jugendlichen Übermut,
DEINE Frische,
DEINE Hingabe und
DEINEN Ideen-Sprudel brauchen. Von
DEINEM Fachwissen und
DEINER Geschicklichkeit in der digitalen Welt gar nicht zu reden. Sie soll Mitte Mai 2017 stattfinden, wird ‚Archiveröffnung’ sein und einen Teil des Studiofoyers im Hanseatenweg ausfüllen. Wie würdest DU sie nennen? Tor im Labor?
Ich habe sie unter der Überschrift:
ME MYSELF & I
A B C und 1 2 3
bereits vor Augen.

Mit einer Schriftwand links, einem Film in der Mitte, einer Präsentation in Vitrinen und einer Miniperformance von mir.

Mehr für jetzt nicht.

Als Vokalsparerin wie immer h r z l

 
DEINE ginka