Ginka Steinwachs
Innsbrucker Wochenendgespräche 10ter bis 13ter mai 2012
HUMOR als Witz
meine sehr geehrten damen und herren,
ich lade SIE ein zu einer reise von innsbruck nach nach nach … hat jemand eine idee? nach griechenland. und da wir alle gemeinsam einen flieger nehmen, sind wir in knappen zwei stunden dort und be- finden uns alssogleich zu füßen des … hat jemand eine idee? des olymp. auf diesen berg hinauf führt natürlich eine seilbahn, welche es mit der von saha hadith auf- nehmen kann. die braucht allerdings etwas länger, so daß wir den herrlichen gipfel erst nach weiteren dreissig minuten erreichen, von wo aus wir ganz griechenland mit dem peloponnes und den sowohl ionischen wie äolischen inseln u—n—t—e—r uns sehen. andere touristen würden stundenlang bei dem unter sich verweilen. wir aber richten den blick nach oben, ü –b—e—r uns und schauen zum wolkenpalast der olympischen götter hinauf, der auch eine klingel hat, woraufhin sie kommen. erst der donnerer zeus mit dem … dreizack, daneben seine frau die … kuhäugige hera, dahinter die geschwister im geiste apoll und athene und und und. und als wir uns von dem schreck, ja vielleicht besser choc ihres anblicks erholt haben, drücken sie ihre zufriedenheit über unseren besuch aus – heutzutage schauen gar nicht mehr soviele besucher über sich nach oben, die meisten verzehren ihr pausen- brot oder fotografieren. deshalb sagen die götter zu uns: wir hätten jetzt einen wunsch frei. wie herrlich, antworten wir und denken dabei an ein langes gesundes leben in frieden, die weisen, das knacken des jack-pots, die aufgeregten, an ein schloß, eine insel, ein erlebnisareal, die jungen, auf den gedanken eines dänischen philosophen aber kommt keineR von uns, den ich IHNEN hier doch nahebringen will, weil er mit unserem thema zu tun hat und weil er abstrakt ist. wünscht dieser herr doch: er möchte immer die lacher auf seiner seite haben. woraufhin die götter lachen. mehr noch: ein gelologisches symposion ( gelächter ) veranstalten, zum zeichen: sein wunsch sei gewährt. ich auch. ich möchte SIE hier und heute auch als lacher auf meiner seite haben, d.h. erstens zum lachen bringen und zweitens durch nachdenken erheitern. zu dem zwecke lese ich jetzt e n t w e- d e r mein gedicht: ‚monolog der beleidigten leberwurst’ vor, das eine alltagssituation durchspielt o d e r trage einen humor vor, der mir als witz erzählt wurde. merke: humor ist, wenn man trotzdem lacht. e n t w e d e r: monolog der beleidigten leberwurst DU hast angefangen schöne bescherung erst große versprechungen alles ver-sprecher und dann lange nichts geblähtes nichts weniger als was es ist zum aus der haut fahren haut-couture wände hochlaufen krätze kriegen zum ohrverschluß nie mehr will ich hörig auf DICH hören DU weißt ja gar nicht was DU sprichst DIR entfallen worte wie darmpilz candida albicans weil DU DEINE zunge nicht hütest, sondern ihr freien auslauf gewährst da läuft mir schon mal eine laus über die leber o d e r: scheiss schüler-austausch steckt ein junger pinguin bis zum hals im beutel einer kängurumutter. es ist heiß. um ihn herum die sengende weite der australischen steppe & fährt sich mit dem flügel über die schweißgebadete stirn: scheiss schüler austausch. :::::::::::::::: & die umkehrung känguru in der arktis ist auch wahr kierkegaard, alias viktor eremita e n t w e d e r - o d e r etwas seltsames ist mir passiert. ich wurde in den siebenten himmel entrückt. da saßen alle götter versammelt. aus besonderer grnade wurde mir die gunst zugestanden, einen wunsch auszusprechen. willst DU, sagte merkur, willst DU jugend oder schönheit oder macht oder ein langes leben oder das schönste mädchen oder irgendeine von den vielen herrlichkeiten, die wir da in der kiste haben, so wähle, aber nur eine(s). ich war einen augenblick unschlüssig; dann wandte ich mich an die götter und sagte: hochzuverehrende zeitgenossen, ich wähl(t)e das eine, daß ich immer die lacher auf meiner seite haben möge. keiner der götter sagte ein wort. aber sie fingen alle an, zu lachen. daraus schloß ich, daß meine bitte erfüllt sei, und ich fand, daß die götter sich mit geschmack auszudrücken wußten. es wäre doch zu dumm gewesen, ernsthaft zu antworten: es sei dir gewährt.
Dienstag, 22. Mai 2012
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